Der öffentliche Gesundheitsdienst in der Bundesrepublik Deutschland


Der Bundesrepublik Deutschland und seiner jeweiligen Regierung liegt der Gesundheitsschutz der Bevölkerung besonders am Herzen. Daher gibt es den öffentlichen Gesundheitsdienst als Teil des gesamten Gesundheitswesens. Der lokale Ansprechpartner für alle Fragen des Gesundheitsschutzes ist das jeweils zuständige Gesundheitsamt. Hier werden die zahlreichen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitswesens vereint und auch tatsächlich wahrgenommen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes untersuchen dabei die Gewässer, die Großküchen und andere ähnliche Einrichtungen an denen Menschen verkehren und sich Krankheiten ausbreiten können. Beispielsweise werden öffentliche Schwimmbäder und öffentliche Saunen sowie Betreiber von Solarien oft untersucht. Die Kontrolle und die Einhaltung der hygienischen Anweisungen steht bei den Amtsärzten der Gesundheitsämter ganz oben auf der Agenda. Auch die Durchführung des Infektionsschutzgesetzes, die AIDS-Beratung, die Umweltmedizin, der amtsärztliche Dienst, der Kinder- und Jugendärztlicher Dienst sowie der Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst stellen Angelegenheiten des Gesundheitsamtes dar.

Die Gesundheitsämter, welche in der Regel auf der Ebene der Stadt oder des Landkreises angesiedelt sind unterstehen wiederum einer Behörde. In Bayern ist das beispielsweise das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und in Niedersachsen das Niedersächsische Landesgesundheitsamt. Diese Landesämter unterstehen wiederum dem jeweiligen Gesundheitsministerium der Länder. Die Aufgaben für das gesamte Bundesgebiet nimmt das Bundesgesundheitsministerium wahr. Dieses hat zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben einen eigenen Geschäftsbereich. Zu diesem gehören mit dem Robert-Koch-Institut und dem Paul-Ehrlich-Institut zwei Institute die weltweites Ansehen genießen. Das Robert-Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit dessen Aufgaben auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und –prävention liegen. Die Kernaufgaben des Robert-Koch-Institutes sind die Erkennung, die Verhütung und die Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere von Infektionskrankheiten. Das Paul-Ehrlich-Institut gehört als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.

Alle Arzneimittel oder Medizinprodukte die in Deutschland erhältlich sind werden somit von den Instituten des Bundesgesundheitsministeriums überprüft. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehört in den Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums. Diese Bundeszentrale hat den Auftrag die Bevölkerung vor Gefahren der Gesundheit zu informieren. Dazu gehören die Informationen über ansteckende Krankheiten, über Epidemien und Pandemien sowie die Suchtberatung und die Suchtprävention. Mit der Akademie für das öffentliche Gesundheitswesen steht zusätzlich auch ein Lehrinstitut für diesen Bereich zur Verfügung. Um den vielfältigen Aufgaben des Gesundheitswesens mit besonders ausgebildetem ärztlichem Personal begegnen zu können, wurde der Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen eingeführt. Nach einem abgeschlossenen Studium der Humanmedizin kann in einer fünfjährigen Weiterbildung diese Facharztbezeichnung erworben werden. Der Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen ist vorwiegend beratend, überwachend und verwaltend tätig und hat mit einem praktizierenden Mediziner lediglich ein abgeschlossenes Medizinstudium gemeinsam.

Diese Ärzte eignen sich daher besonders für die Tätigkeiten als Amtsarzt und können dann in den entsprechenden Abteilungen eingesetzt werden. Derzeit gibt es in Deutschland ungefähr 2000 solcher Fachärzte. Neben den Ärzten braucht das Gesundheitswesen aber auch noch anderes akademisch ausgebildetes Fachpersonal. Immer mehr medizinische Fakultäten bieten Studiengänge im Bereich Epidemiologie und im Gesundheitswesen an. So kann man heutzutage beispielsweise einen Masterstudiengang im Fach Public Health, also Gesundheitswissenschaften, studieren. Hierbei stehen statistische Erhebungen und Auswertungen, epidemiologische Erfahrungswerte aber auch rechtliche ökonomische und soziologische aber auch medizinisch-naturwissenschaftliche Aspekte im Vordergrund. Inzwischen kann man sogar eine Promotion im Fach der Gesundheitswissenschaften vornehmen ohne Arzt zu sein. Der Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens ist ein Teil des Gesundheitssystems der Bundesrepublik Deutschland. Der andere Teil wird von den niedergelassenen Ärzten und den verschiedenen Krankenhäusern geleistet. Diese kümmern sich damit um die unmittelbare Patientenversorgung.

Es darf mit Spannung erwartet werden wie sich das Gesundheitswesen im Allgemeinen und der öffentliche Gesundheitsdienst im Besonderen weiter entwickeln wird. Mit immer neuen Krankheitsbildern und dem Fortschreiten des Europäischen Einigungsprozesses wird es neue Herausforderungen und neue Aufgaben zu bewältigen geben. Die Vorgaben aus Brüssel mit der Bindung für die gesamte Europäische Union sorgen immer für weitere Veränderungen. Gerade in einem Staatenverbund ohne Binnengrenzen bedarf es Regelungen die für einheitliche Gesundheitsstandards sorgen und die Ausbreitung von Krankheiten im Sinne von Pandemien und Epidemien verhindern soll. Aber auch an den Außengrenzen müssen bezüglich der Einfuhr und der Einreise einheitliche Maßnahmen getroffen werden.

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