Was für Zinsen fallen bei einem Kredit an?


Im Rahmen eines Kredites fallen regelmäßig Zinsen an. Sofern der Kunde Geld von seinem Kreditinstitut haben möchte, muss er seinem Kreditinstitut Zinsen dafür bezahlen. Die Höhe der Zinsen richtet sich nach der Form des Kredites, den der Kunde aufnehmen will, und der Art der Sicherheiten, die er dafür bestellen kann; kurzum, es geht um die Kreditwürdigkeit. Die Kreditwürdigkeit ist nicht gesetzlich bestimmt. Es handelt sich vielmehr um eine Einschätzung des Kreditinstitutes. Es geht hierbei nämlich um die Frage, ob der Kreditnehmer in der Lage sein wird, den aufgenommenen Kredit sowie die dazugehörigen Zinsen zurück zu zahlen. Die Überprüfung der Kreditwürdigkeit wird häufig auch als Bonitätsprüfung bezeichnet. Bei Privatpersonen werden auf die Einkommensverhältnisse und die Vermögenssituation abgestellt, bei Unternehmen zählen die Ertragslage und die Kapitalstruktur.

Die Kreditwürdigkeit wird heutzutage mittels eines sogenannten Ratings festgestellt. Der Begriff Rating stammt aus dem Englischen und bedeutet Einstufung. Die Kreditnehmer werden also je nach der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, mit der sie den Kredit rechtzeitig zurückzahlen, eingestuft. Je besser das Rating, also die Einschätzung ist, umso kreditwürdiger ist der Kunde. Das gute Rating schlägt sich darin nieder, dass der Kunde einen Kredit mit niedrigen Zinsen bekommt, während ein Kunde mit schlechtem Rating wegen des höheren Risikos auch mehr Zinsen zahlen muss.

Die höchsten Zinsen zahlt ein Kunde grundsätzlich dann, wenn er einfach sein Konto überzieht und von seinem sogenannten Dispositionskreditrahmen, kurz Dispo, Gebrauch macht. Hierfür sind keine Sicherheiten bestellt, das Kreditinstitut muss kurzfristig Gelder bereitstellen und es kann nicht abschätzen, wann es sie zurückbekommen wird. Deshalb lässt es sich hierfür besonders teuer entlohnen.

Nimmt der Kunde einen gesonderten Kredit auf, dann fallen die Zinsen dafür niedriger aus. Das Kreditinstitut weiß eine bestimmte Laufzeit, für die es das Geld zur Verfügung stellen muss. Außerdem lässt es sich Sicherheiten bestellen, beispielsweise in Form einer Grundschuld, einer Hypothek, einer Bürgschaft oder ähnlichem, so dass es sein Geld, oder zumindest einen Großteil davon auch dann wiederbekommt, wenn der Kunde den Kredit nicht mehr zurückzahlen kann.

Die Zinsen orientieren sich immer auch daran, wie viel es das Kreditinstitut kostet, das Geld für den Kredit zu beschaffen. Bestellt ein Kreditinstitut einen Kredit nicht aus seinen eigenen Mitteln, dann nimmt es dafür selbst einen Kredit bei der Zentralbank auf. Die Zentralbank gibt in regelmäßigen Abständen einen Zinssatz heraus, zu dem es Geld an andere Kreditinstitute verleiht. Ist dieser Zinssatz niedrig, dann können auch die Kreditinstitute an ihre Kunden Kredite mit geringen Zinssätzen ausgeben, ist er allerdings hoch, werden auch die Kredite für die Kunden teurer.

Für Kredite an Privatkunden gibt es einen Preisaushang mit Regelsätzen, aus denen sich die Zinssätze ergeben. Handelt es sich nicht um einen Privatkunden, dann kann das Kreditinstitut den Zinssatz nach freiem Ermessen bestimmen. Es kann entweder ein variabler oder ein fester Zinssatz vereinbart werden. Ein variabler Zinssatz wird regelmäßig an den aktuellen Zinssatz angepasst. Das Kreditinstitut muss den Kunden darüber jeweils informieren und ihm den geltenden Zinssatz mitteilen. Erhöht sich der Zinssatz, dann hat der Kunde das Recht, innerhalb von sechs Wochen seinen Kredit mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Er muss dann allerdings auch innerhalb einer angemessenen Frist die noch ausstehende Summe zurückzahlen.

Die Frage, ob ein Kunde eher einen Kredit mit einem festen oder mit einem variablen Zinssatz aufnehmen sollte hängt unter anderem von der aktuellen Zinslage ab. Ist der Zinssatz der Zentralbank und damit auch der Zinssatz seines Kreditinstitutes besonders hoch, dann empfiehlt sich ein variabler Zinssatz, weil davon auszugehen ist, dass sich der Zinssatz kaum noch erhöhen, sonder wohl viel eher wieder verringern wird. Ist der Zinssatz zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme allerdings relativ gering, dann spricht dies für einen festen Zinssatz, damit der Kunde für die gesamte Laufzeit des Kredites nur diesen geringen Zinssatz zahlen muss.

Durchsuchen Sie Rechtssartikel