Was ist ein Bundesbildungsgutschein und wie kann ich ihn einlösen?


Der Bildungsgutschein ist ein Instrument der deutschen Sozial- und Familienpolitik. Er wurde zum 1. April 2011 neu in Deutschland eingeführt, um den Kindern aus sozial schwachen Familien eine Chancengleichheit bezüglich ihrer Ausbildungsmöglichkeiten zu gewähren. Dieser Bildungsgutschein soll somit den Empfängern von Transferleistungen, wie beispielsweise Hartz-4 Beziehern unter die Arme greifen, damit diese das Bestmögliche für ihre Kindererziehung machen können. Dabei greift die Hilfe des Bildungsgutscheins auf allen Altersebenen ein. Angefangen bei der Kindergrippe, über die Grundschulen bis hin zum Bereich der Hochschulen und der Weiterbildung. Zusätzlich gibt es dafür auch sogenannte Studienkonten. Dem Berechtigten des Bildungsgutscheins wird unabhängig von seinem Einkommen der Gutschein gewährt. Mit diesem kann dann der Berechtigte direkt zum Bildungsträger oder zu einem Kulturanbieter seiner Wahl gehen und diesen dort Einlösen, insofern die Einrichtung dafür staatlich anerkannt ist, denn das muss sie stets sein.

Die Bildungseinrichtung kann dann in der Folge den Bildungsgutschein bei der zuständigen Staatskasse einlösen und so in bares Geld verwandeln. Diese Möglichkeit muss den Bildungseinrichtungen auch gegeben sein, denn sie können nicht die Kinder ärmerer Menschen auf ihre Kosten beispielsweise durch ihr Museum ziehen lassen. Würde man verlangen, dass die Museen oder andere Bildungseinrichtungen dies kostenlos anbieten würden, so würde wiederum eine Ungleichheit bestehen, denn dann würden auch die Kinder von sozial starken Familien umsonst ein Museum besuchen wollen. Außerdem würde der Einrichtung dann das Geld ausgehen und es könnte möglicherweise nicht mehr aufrecht erhalten werden, denn die Dinge, welche in einem Museum stehen brauchen meist sehr viele Aufwendung, um erhalten zu werden. Folglich müssen die Bildungseinrichtungen oder die Kulturanbieter die Möglichkeit haben, sich ihren entgangenen Gewinn vom Staat wieder zurück zu holen und diese haben sie ja auch.

Um den Bildungsgutschein einzulösen sind viele Möglichkeiten der Verwendung denkbar. Angefangen von der Musikschule und vom Sportverein, über Sprachkurse und über schulische Nachhilfe bis hin zu Freizeitangeboten, wie Theater und Schwimmbad. Die zum 1.April 2011 eingeführten Gutscheine gelten rückwirkend zum Jahresanfang 2011, so dass bisher getätigte Ausgaben für die Musikschule oder für den Sportverein sogar zurückerstattet werden können. Mit gut überlegten Einsatz der Gutscheine kann eine Familie, welche Transferleistungen bezieht, trotzdem viele Angebote für die Kinder realisieren die sonst nicht im Budget der Haushaltskasse, also beispielsweise im Hartz IV Satz enthalten wären. Dennoch blieb der erhoffte Ansturm auf diese Art der Jugendförderung zunächst aus, was in der Politik zu Unmut und spitzzüngigen Äußerungen führte. Denn anscheinend interessieren sich viele Berechtigte nicht für diese Art der Förderung, obwohl gerade diese sehr wichtig und auch sinnvoll ist.

Deswegen werden von Seiten der Regierung Maßnahmen überlegt und angestrebt, die die Möglichkeiten der Bildungsgutscheine weiter bewerben und so in den Kreisen der Berechtigten bekannter machen. So ist es beispielsweise nötig, dass die Regierung die sozial schwachen Familien direkt anspricht und über die Bildungsgutscheine informiert. Es ist angestrebt, dass zumindest mittelfristig dieser Bildungsgutschein ein wichtiger Baustein in der Freizeitgestaltung und in der Entfaltungsmöglichkeit der Kinder wird. Dieses Gutscheinsystem soll den Kindern nämlich eine sinnvolle Freizeitgestaltung beziehungsweise eine weitergehende Förderung zukommen lassen, als sie die staatlichen Regelschulen im normalen Dienst- und Schulbetrieb leisten können. Außerdem sollen die Gutscheine den Kindern durch die zusätzlich erworbene Fähigkeiten einen Weg aus der Sackgasse der Transferleistungen aufzeigen. Es soll damit verhindert werden, dass ganze Folgegenerationen weiter automatisch im Bereich der Arbeitslosigkeit landen, keiner geregelten Tätigkeit nachgehen und Hartz IV empfängt.

Es ist tatsächlich zu hoffen, dass diese Gutscheine sich durchsetzen werden und auch Anklang bei den sozial schwachen finden, damit den Kindern eine sinnvolle Alternative zum nachmittäglichen Fernsehkonsum und Computerspielen aufgezeigt werden kann. Denn nur wenn man diese Kinder und Jugendlichen frühzeitig in Kontakt mit Kultur und Bildung bringt, entdecken sie wie wichtig dies für das gesamtgesellschaftliche Leben ist und dass das auch, gerade wegen der Aktivität Spaß machen kann. Denn oft versinken solche Jugendlichen ohne die entsprechenden Angebote in einer Art Lethargie und vergessen darüber, sich entsprechend zu engagieren.

Wenn dann auch noch ein entsprechendes Engagement aufgrund von finanziellen Engpässen und versteckten Kosten nicht möglich ist, ist das für die Kinder und die Jugendlichen aus ärmeren Haushalten ein schlechter Zustand. Denn wie viele Eltern festgestellt haben, kostet so ziemlich jedes Hobby Geld, beispielsweise das Instrument das beschafft werden muss oder die Sportausrüstung, gerade wenn es ein Sport mit spezieller Ausrüstung wie Eishockey ist. Gerade hier setzt der Gutschein an und versucht diese Kosten aufzufangen und den finanziellen Bedenken der Betroffenen wirksam zu begegnen, so dass ein Hobby und Interesse des Kindes ohne eine große finanzielle Belastung der Eltern möglich ist.

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