Die verschiedenen Erscheinungsformen der Telefonarbeit


Inzwischen arbeiten viele Menschen am Telefon, für mache ist dabei das Telefonieren die Hauptaufgabe im Beruf. Mittlerweile gibt es sogar einen eigenen Ausbildungsberuf, den sogenannten Kaufmann für Dialogmarketing, der weiß wie man mit dem Kunden am Telefon umgeht. Dabei sind die Call-Center die Abteilungen in den Unternehmen, deren Hauptaufgabe es ist mit Kunden zu telefonieren. Hier wird zwischen Inbound und Outbound unterschieden. Beim Inbound rufen die Kunden aktiv an, um etwas aus einem Katalog oder Online Shop zu bestellen, sich zu beschweren, um Rat zu fragen oder auch um Hilfe zu bitten, beispielsweise wenn man als Mitglied eines Automobilvereines eine Panne mit dem Kraftfahrzeug hat. Auch eine Rettungsleitstelle oder der Polizeinotruf ist wenn man es genau nimmt ein Callcenter.

Beim Outbound hingegen ruft ein Mitarbeiter des Call-Centers aktiv den Kunden an um etwas zu fragen, beispielsweise wie ihm ein Produkt gefällt oder um ihm etwas anzubieten. Auch wenn viele dieser Call-Center inzwischen ins Ausland verlegt wurden, bestehen noch viele Arbeitsplätze dieser Art in Deutschland. Gerade in den neuen Bundesländern sind viele solcher Firmen vertreten. Neben den inzwischen ersten Absolventen der dualen Berufsausbildung arbeiten vor allem Quereinsteiger und studentische Aushilfen in diesem Berufsfeld. Gearbeitet wird zumeist im Schichtdienst, da bei einigen Call-Centern die Anrufe auch rund um die Uhr eingehen können. Dies ist vor allem bei den Versicherungen, bei den Krankenkassen und bei den Hilfsdiensten für Computer und Autos der Fall.

Jedoch sitzt nicht jeder Telefonist auch in einem Call-Center, viele arbeiten von zu Hause aus, indem sie dort einen Telefonarbeitsplatz eingerichtet bekommen haben. Gerade die kleineren Firmen bedienen sich solcher „freien Mitarbeiter“ die ein Servicetelefonat entgegennehmen, wenn eines kommt. Auch die kleineren Krankenkassen haben für die späten Stunden oft noch jemanden, der wenn es sein muss ans Telefon geht und für alle Fragen eine Antwort parat hat. Dass man gerade nicht in einem Hochhaus in Frankfurt am Main, sondern in ein Einfamilienhaus in der Uckermark oder in der Lüneburger Heide angerufen hat, merkt der Anrufer zumeist nicht. Viele dieser Home-Office Telefonisten arbeiten Freiberuflich auf Gewerbeschein, teilweise sind sie aber ganz normal angestellt.

Inzwischen haben sie sich auch in entsprechenden Berufsverbänden oder auch in Teilen von Gewerkschaften organisiert, damit sie nicht ganz allein dastehen. Viele von diesen Telefonisten bekommen nämlich nicht allzu viel Geld, müssen aber doch zu den vereinbarten Zeiten zuhause sein, um bei einem Anruf an das Telefon zu gehen. Andere Klagen über zu hohe Arbeitsbelastung, wenn in den Spitzenzeiten, beispielsweise bei Versicherungen nach Unwettern oder in der Immobilienbranche in Universitätsstädten zu Semesterbeginn, die Drähte heiß zu laufen drohen. Einige Menschen betreiben diese Arbeit indes sogar ehrenamtlich. Beispielsweise die Telefonseelsorge oder die Hotlines von Selbsthilfeorganisationen und Betroffenengruppen leben vom Idealismus mancher Menschen, die gerne anderen Menschen am Telefon beistehen und diesen Hilfe, Mut und Rat zusprechen können. So manche Konfliktlage wurde so schon gelöst.

Konkurrenz kommt natürlich zum einen aus dem Ausland, wo auch Deutsch gelernt wird und mit niedrigerer Stundengebühr gearbeitet wird. Zum anderen aus dem Internet, das gegenüber dem Telefon niederschwelliger ist. Gerade die großen Suchmaschinen verhelfen dem Benutzer zu schneller Lösung seiner Probleme, ohne dass er erst einem Menschen den genauen Sachverhalt erläutern muss. Dennoch ergänzen sich das Internet und das Telefongeschäft gut, denn viele Anrufer suchen zuerst über die einschlägigen Suchmaschinen nach etwas, stoßen dann auf die Nummer und rufen diese schließlich an. Teilweise müssen sie für einen Anruf hohe Summen bezahlen, während andere Kundenservicetelefone kostenlos oder zum normalen Tarif arbeiten. Im Bereich der Sexindustrie gibt es natürlich auch noch entsprechende Dienstleistungen, die teilweise gegen hohe Summen angeboten werden und über Kreditkarte oder die Telefonrechnung abgerechnet werden. Auch hier arbeiten die Telefonisten oft von zu Hause aus.

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