Das Arztsystem und die medizinische Versorgung in Deutschland


Die medizinische Betreuung der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland genießt international ein hohes Ansehen. Gewährleistet wird die Realversorgung von vielen niedergelassenen Ärzten und verschiedensten Kliniken. Erster Ansprechpartner für einen Patienten ist in der Regel der Hausarzt, der zumeist ein Facharzt für Allgemeinmedizin ist. Dieser kann in den meisten Fällen schon helfen, beziehungsweise kann er dem Patienten mit Ratschlägen und Überweisungen an spezialisierte Kollegen einen Weg durch den weitverzweigten Dschungel der medizinischen Möglichkeiten weisen. In einigen Fällen jedoch soll, auch nach Ansicht der gesetzlichen Krankenkassen, sofort ein Facharzt aufgesucht werden. Insbesondere ist dies in gynäkologischen Notfällen und bei Notfällen bei denen es um das Augenlicht geht der Fall. Bei ganz dringenden Notfällen steht in Deutschland ein gut ausgestatteter Rettungsdienst zur Verfügung. Für diesen sind die Bundesländer zuständig.

Allerdings sind in Deutschland fast überall die gleichen Träger im Rettungsdienst tätig. Der größte und auch der bekannteste ist dabei das Deutsche Rote Kreuz. Bei Katastrophen stellen die Bundesländer zudem Katastrophenschutzeinheiten zur Verfügung, diese werden auch von den verschiedensten Hilfsorganisationen und den Feuerwehren gebildet. Die Patienten werden von den Rettungsdiensten in Notaufnahmen von Krankenhäusern gebracht. Diese Krankenhäuser können verschiedenen Kategorien angehören. So können diese Tageskliniken, Fachkliniken, Krankenhäuser der Akutversorgung, Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung oder auch der Maximalversorgung sein. Letztere sind insbesondere die Universitätskliniken, die Bundeswehrkrankenhäuser und einige der berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken. Die Trägerschaft der Kliniken liegt in Deutschland in den verschiedensten Händen, vom Staat und den Bundesländern über Kommunen und Zweckverbänden bis hin zu kirchlichen Krankenhäusern und den Hospitälern, welche von Unternehmen betrieben werden.

Um ein Krankenhaus der Maximalversorgung zu sein braucht ein Krankenhaus alle Abteilungen die in der Medizin abgebildet sind. Solche Kliniken haben zumeist über 1000 Mitarbeiter manche sind die jeweils größten Arbeitgeber am Ort und bieten Arbeitsplätze in den verschiedensten Berufen. Auch im Bereich der niedergelassenen Ärzte gibt es eine wahre Artenvielfalt. Verschiedenste Facharztweiterbildungen gibt es inzwischen in Deutschland. Insbesondere in den medizinisch-praktischen Fächern gibt es viele Möglichkeiten von Hals-Nasen-Ohrenarzt und Psychiatern über Unfallchirurgen und Orthopäden bis hin zu Transfusionsmedizinern, Radiologen und Nuklearmedizinern. In den klinisch-theoretischen Fächern, insbesondere an Instituten der Universitätskliniken gibt es Fachärzte für Anatomie und Physiologie, welche sich mit dem Aufbau und der Funktionsweise des menschlichen Körpers befassen. Zu den Facharztbezeichnungen können auch noch Zusatzbezeichnungen hinzutreten, beispielsweise Betriebsmedizin, Diabetologie und Sportmedizin. In der Zahnmedizin ist der niedergelassene Hauszahnarzt in der Regel der erste Ansprechpartner, dieser kann bei Notwendigkeit die Empfehlung aussprechen einen Fachzahnarzt aufzusuchen.

Diese gibt es beispielsweise für Oralchirurgie, Kieferorthopädie, Implantologie und Endodontie. Um die Medikamentenversorgung kümmern sie die Apotheken, diesen steht jeweils ein approbierter Apotheker/-in vor, welcher einen Studienabschluss im Fach Pharmazie besitzen muss. Auch in den Krankenhäusern gibt es zumeist eine eigene umfangreiche Krankenhausapotheke. Abgerundet wird die medizinische Versorgung durch die Berufsträger der nicht ärztlichen medizinischen Berufe, die häufig in Krankenhäusern aber oft auch niedergelassen in eigener Praxis arbeiten. So kümmern sich Physiotherapeuten um die Rehabilitation nach Unfällen oder Operationen, Logopäden betreiben Sprachtherapie, Ergotherapeuten helfen mit ihren Therapien, damit der Patient wieder mit seinem Leben klarkommt. Heilpraktiker kümmern sich um alternative Methoden zur Schulmedizin und Psychotherapeuten und Psychologen kümmern sich um die Gemütslage der Patienten und arbeiten beispielsweise seelische Traumata auf. Die Kosten der medizinischen Versorgung tragen, sofern die Behandlungen medizinisch notwendig sind, die Krankenkassen, welche entweder die allgemeine Ortskrankenkasse, eine Ersatzkasse, eine Betriebskrankenkasse oder eine private Krankenkasse ist.

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