Wie wird man Organspender?


Die Organspende ist die Übergabe eines Organs von einem Menschen an einen anderen Menschen. Sie wird auch als Transplantation bezeichnet. Die Organspende kann Menschen, die auf die Spende eines gesunden Organes angewiesen sind, das Leben retten. Doch auch wenn der Staat händeringend um Organspender wirbt, ist nur ein kleiner Teil der bundesdeutschen BürgerInnen zu solch einer Spende bereit. Der Grund dafür ist der, dass man sich in Deutschland aktiv zur Organspende bereit erklären muss. Das ist in weiten Teilen des europäischen Auslands anders. Dort ist per se jeder Hirntote ein Organspender, es sei denn man selber hat dies zu Lebzeiten, beispielsweise durch eine Patientenverfügung, untersagt. Natürlich können dort auch die Angehörigen eine Spende verhindern.

In Deutschland jedoch werden die Angehörigen mit diesem schwierigen Thema, welches man zumeist vor dem Todesfall nicht mit dem Verstorbenen besprochen hat, ausgerechnet in einer sowieso sehr schwierigen Situation erstmals konfrontiert. Zwar steht das Thema Organspende in jedem Bundesland auf dem Lehrplan der Schulen, doch das Wissen der BürgerInnen wird oft als dürftig bezeichnet. Daher reagieren viele Angehörige in dieser Extremsituation überfordert und wissen nicht, was im Sinne des Verstorbenen wäre, was zur Folge hat, dass sie eine solche Organspende ablehnen.

Deswegen sollte sich jeder, der zur Organspende bereit ist, einen Organspenderausweis zulegen. Diese Ausweise gibt es bei vielen Behörden, aber auch bei Ärzten oder Apotheken kann man einen solchen erhalten. Früher konnte man ihn auch aus dem Internet herunterladen, ausdrucken und unterschreiben. Jedoch gibt es den Ausweis seit ein paar Jahren als feste Karte im Format einer Kreditkarte, so dass das Papier nicht ständig kaputt geht, wie es bei den alten Papierausweisen auch oft der Fall war. Diese Karten sollte man mit einem wasserunlöslichen Folienstift ausfüllen und ganz wichtig auch mit Datum eigenhändig unterschreiben. Damit dieser Ausweis im plötzlichen Todesfall auch gefunden wird, sollte er nicht zu Unterlagen abgeheftet werden, sondern zu dem Personalausweis oder Führerschein gelegt werden. Am praktischsten ist es also, wenn man ihn in seinen Geldbeutel oder in die Brieftasche legt. Gerade bei Unfällen schaut die Polizei dort hinein und übergibt dem Notarzt diesen Ausweis, wenn er gefunden wurde. Der Notarzt übergibt diesen Ausweis dann in der Notaufnahme den behandelnden Krankenhausärzten.

Trotzdem liegt die letzte Einwilligung immer bei den nächsten Angehörigen, der Ausweis selbst symbolisiert nur die Bereitschaft des gerade Verstorbenen. Daher ist es ratsam seine Angehörigen darauf hinzuweisen, dass man einen solchen Ausweis hat, wo er sich befindet und dass man in Fall der Fälle auch Organspender sein möchten. Zwar ist das kein schönes Thema, aber es ist sinnvoll, wenn man wirklich durch eine Organspende ein anderes Menschenleben retten möchte. Stimmen die Angehörigen im Krankenhaus schließlich keiner Organspende zu, so ist dies rechtlich wirksam, denn ohne deren Einwilligung können die Ärzte dem Verstorbenen keine Organe entnehmen. Sie würden sich strafbar machen.

Stirbt man schließlich, so können die Organe entnommen und an einen Empfänger weitergeleitet werden. Doch nicht jeder kommt für eine Organspende in Betracht, mögliche Vorerkrankungen können diesen Wunsch schnell beseitigen. Eine Voraussetzung, um Organspender sein zu können, ist es, dass man Hirntot ist, also dass das Gehirn keine messbaren Ströme mehr aufzeigt. Dies muss auch mehrmals von einem Arzt untersucht werden. Der Kreislauf muss währenddessen mit den nötigen Maschinen aufrechterhalten werden, damit die Organe und das Gewebe während dieser Zeit nicht absterben, was ansonsten schnell der Fall wäre. Daher können in der Regel auch nur Organe von Menschen gespendet werden, welche im Krankenhaus sterben, denn bei den anderen wäre das Zeitintervall zwischen dem Todeseintritt und der Spende zu lange.

Wegen der vielen Vorschriften und Voraussetzungen stehen auf langen Warteliste stets zu wenig Spender zur Verfügung. Daher ist es wichtig, dass so viele Menschen wie möglich so einen Ausweis haben, sofern es mit ihren moralischen und ethischen Überzeugungen in Einklang steht. Es ist also sehr sinnvoll sich bereits vorzeitig einmal mit dem Thema der Organspende auseinanderzusetzen, denn dadurch kann man möglicherweise andere Leben retten. Im Internet findet man hierzu ausreichend Informationen.

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