Arten des Arrestes


Eine Person, die in Deutschland eine Straftat begangen hat und dafür durch ein Gerichtsurteil zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist, muss sich auch dort auch an bestimmte Regel halten. Ebenso wie in der Freiheit gelten hier die in Deutschland bestehende Gesetze, dass heißt also die Gefangene dürfen sich beispielsweise nicht gegenseitig durch Schläge oder andere Handlungen verletzen und auch der Handel mit Betäubungsmitteln ist streng verboten. Unabhängig davon, ob eine Handlung, die in eine solche Richtung geht, schlecht für eine vorzeitige Entlassung des Straftäters ist, ist sie auch schlecht für sein Leben im Gefängnis, denn er muss mit einer Bestrafung rechnen. Dies kann zum Beispiel der Verbot von Besuchen, das Verbot von Freigängen aber auch ein sogenannter Arrest sein. Ein Arrest ist somit eine Bestrafungsmaßnahme für Strafgefangene, welche sich nicht an die Regeln der Justizvollzugsanstalt halten.

Der Arrest wird in einer sogenannten Einzelhaft durchgeführt, dass heißt der Regelbrecher hält sich isoliert von den anderen Gefangenen auf. Zumeist gibt es eigene Arrestzellen in den Justizvollzugsanstalten die von den Zellen der anderen Gefangenen räumlich getrennt sind. Hier muss sich der Insasse den ganzen Tag alleine aufhalten, auch um über das Geschehene und seine Tat nachzudenken. Lediglich für den Hofgang, zum Duschen und zum Besuch des Gottesdienstes ist es dem Gefangenen erlaubt den Arrestraum zu verlassen.

Eine besondere Form des Arrestes stellt der Jugendarrest dar. Der Jugendarrest wird einem nicht in einer Justizvollzugsanstalt auferlegt, wenn man dort gegen eine Regel verstoßen hat, vielmehr findet sie ihre Anwendung vor dem eigentlichen längeren Besuchs eines Gefängnisses. Der Jugendarrest ist keine Strafe, es ist vielmehr ein Zuchtmittel, mit dem der Jugendstraftäters bestraft werden soll, um über seine Tat nachzudenken und das Unrecht einzusehen. Hier gibt es drei verschiedene Arten des Arrestes: den Freizeitarrest, den Kurzarrest und den Dauerarrest.

Der Freizeitarrest wird für die wöchentliche Freizeit des Jugendlichen verhängt und auf eine oder zwei Freizeiten bemessen. Der Kurzarrest wird statt des Freizeitarrestes verhängt, wenn der zusammenhängende Vollzug aus Gründen der Erziehung zweckmäßig erscheint und weder die Ausbildung noch die Arbeit des Jugendlichen beeinträchtigt werden. Dabei stehen zwei Tage Kurzarrest einer Freizeit gleich. Der Dauerarrest beträgt mindestens eine Woche und höchstens vier Wochen. Er wird nach vollen Tagen oder Wochen bemessen. Je nachdem wie schlimm das von dem Jugendlichen begangene Unrecht sich darstellt, kann ihm eine Art der Arrestes durch ein Gericht auferlegt werden. Durch diese Zuchtmaßnahme der kurzzeitigen Freiheitsentziehung, dem damit verbundenen Zwang zur Selbstbesinnung und die vielfältige Betreuungsmaßnahmen während des Arrestes sollen die Verurteilten erzieherisch beeinflusst werden, so dass die Gefahr, dass sie nochmals eine Straftat begehen, verringert werden kann.

Als eine weitere Art des Arrestes ist der Wehrarrest zu sehen. Dieser ist in zwei verschiedene Formen zu unterteilen, zum einen gibt es nämlich den Disziplinararrest als Disziplinarmaßnahme, um einen Soldaten wegen eines Pflichtverstoßes zu bestrafen und ihm so Bedenkzeit in einer Zelle auf dem Kasernengelände zu geben. Der Disziplinararrest ist mindestens drei bis maximal 21 Tagen lang. Der Disziplinarrest bedarf zudem der Zustimmung des zuständigen Truppendienstgerichtsrichters. Die mit den Fällen befassten Disziplinarvorgesetzte werden dabei von den Rechtsberatern der zuständigen Division oder Flottille beraten. Die andere Arrestform im deutschen Militär ist der Strafarrest, der von den ordentlichen Gerichten über die Soldaten verhängt werden kann. Inhaltlich ist dieser genauso gestaltet wie der Disziplinararrest, was bedeutet, dass der Soldat in der Zelle in einer Kaserne untergebracht ist. Dabei ist auch er zum Ausbildungsdienst am Tag verpflichtet. Die Dauer des Strafarrests beträgt 2 Wochen bis maximal 6 Monate. Jedoch ist diese Strafform inzwischen recht selten geworden. Die Bundeswehr indes hat sich mit eigenen Vollzugsgruppen auf der Ebene der Wehrbereichskommandos darauf eingestellt.

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