Aufbau und Ausbildung der Bereitschaftspolizei


Eine Bereitschaftspolizei gibt es in allen sechzehn Bundesländern in Deutschland. Sie gehören dort zu der Landespolizei. Im Rahmen des Föderalismus ist Polizei nämlich die Aufgabe der Bundesländer, somit hat jedes Bundesland also eine eigene Polizei. Dabei unterscheidet sich jede Polizei von der anderen. Manche tragen noch grüne Uniformen, andere hingegen blaue oder gar schwarze Uniformen. Auch vom Ausrüstungstand bestehen teilweise erhebliche Unterschiede. Die Bereitschaftspolizei unterstützt dabei die Kollegen der Polizeipräsidien, die in die Polizeiinspektionen untergliedert sind, in größeren Lagen wie bei den Demonstrationen und bei großen Sport- und Kulturveranstaltungen. Dazu bestehen Polizeikasernen, in denen die Bereitschaftspolizeihundertschaften untergebracht sind.

Diese Kasernen sind nach polizeitaktischen Gesichtspunkten innerhalb des Bundeslandes verteilt, man sagt auch disloziert. Bei den größeren Einsätzen rücken diese dann in der Regel geschlossen an, aus diesem Grund sieht man manchmal auf der Autobahn auch ganze Kolonnen von Polizeikleinbussen. Denn eine Hundertschaft ist in der Regel mobil aufgestellt. Sie besteht aus Zügen, welche wiederum aus Gruppen bestehen. Manche Bereitschaftspolizeien haben noch Trupps. In jedem dieser Kleinbusse sitzen in der Regel sechs Polizisten. Zwei dieser Busse bilden in der Regel eine Gruppe. Drei bis vier Gruppen einen Zug. Ein Zug kann also schon mal aus acht Kleinbussen bestehen. Die Gruppenführer sind in der Regel Beamte des mittleren Polizeidienstes, also der zweiten Qualifikationsebene. Im Dienstgrad sind diese meist Polizeiobermeister oder Polizeihauptmeister. Die Zugführer kommen zumeist aus dem gehobenen Dienst, also aus der dritten Qualifikationsebene. Sie sind meist Kommissar oder Oberkommissar.

Die Führer der Hundertschaften sind entweder hohe Beamte des gehobenen Dienstes oder entstammen sogar dem höheren Dienst, beispielsweise dem Polizeirat. Die normalen Polizisten sind zumeist noch relativ jung im Dienst und meist Polizeimeister. Nach ihrer Ausbildung in einer Ausbildungseinheit der Bereitschaftspolizei schließt sich nämlich oft eine Phase des Dienstes in so einem geschlossenen Verband an. Dabei sind sie ähnlich wie Soldaten in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht, von der sie im Bedarfsfall ausrücken. Während einige Polizisten die Zeit bei der Bereitschaftspolizei als notwendiges Übel empfinden, finden viele daran gefallen, bleiben als Gruppenführer oder Ausbilder dabei oder denken später zumindest mit Freude an ihre Zeit zu Beginn ihrer Laufbahn zurück.

Die Ausbildung der Bereitschaftspolizisten dauert oft einige Jahre und endet mit der Laufbahn- und Einstellungsprüfung. Ihre Note bei dieser hat großen Einfluss auf die weitere Karriere. Schließlich ist ein Aufstieg in den gehobenen Dienst als Kommissar durchaus möglich. Die Inhalte der Ausbildung sind vielfältig. Neben einer fundierten Rechtsausbildung, schließlich fungieren die Polizisten später als Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaften, steht Waffen- und Schießausbildung sowie eine Sanitätsausbildung auf dem Dienstplan. Funkausbildung, viel Sport, Selbstverteidigung, Polizeifachenglisch, Rollentraining sowie Ausbildung im Themenbereich Verkehr runden die Ausbildung ab. Eine fundierte Computerausbildung, um die modernen Datenverarbeitungssysteme nutzen zu können sowie eine Fahrerschulung kommen außerdem noch hinzu. Am Ende soll der Teilnehmer auch komplexe Polizeilagen lösen können.

Insgesamt ist die Polizeiausbildung eine vielseitige Ausbildung. In den geschlossenen Einsatzverbänden der Bereitschaftspolizei vertiefen die fertigen Polizeimeister dann ihre Kenntnisse in der Polizeiarbeit. Später besteht auch in der Bereitschaftpolizei die Möglichkeit der Spezialisierung, da hier viele Sondereinheiten angegliedert sind. Hierbei ist das Spektrum extrem groß und reicht von der Polizeitauchergruppe über Reiterstaffeln der berittenen Polizei und Motorradstaffeln bis hin zum Polizeisanitäter. Schließlich hat die Bereitschaftspolizei einen eigenen Sanitätsdienst mit Ärzten und Assistenten, welche die Polizisten im Grundbetrieb in der Kaserne sowie im Einsatz medizinisch versorgen, falls es notwendig wird. Auch eine Verpflegungsgruppe mit mobilen Großküchen oder sogar eine Hubschrauberstaffel gibt es bei vielen Bereitschaftspolizeien.

Auf der Bundesebene gibt es zudem die Bereitschaftspolizei der Bundespolizei, die ebenfalls auf das gesamte Bundesgebiet disloziert ist, traditionell eher in Grenznähe. Die Bundespolizei unterstützt die Bundespolizeiinspektionen bei ihrer Arbeit bei größeren Lagen, beispielsweise an den Grenzen, vor Gebäuden der Verfassungsorgane, an Häfen, Bahnhöfen und Flughäfen. Die Bundespolizei wird zunehmend auch im Auslandseinsatz tätig, was vor allem die Ausbilder innerhalb der Bundespolizei betrifft, die dann ausländische Polizeianwärter ausbilden. Möchte man zur Bereitschaftspolizei, muss man sich an einen Einstellungsberater der Landespolizei oder der Bundespolizei wenden. Derzeit (Stand 2011) besteht teilweise großer Bedarf, da die Aufgaben und die Arbeitsbelastung in den Querschnittsaufgaben eher zu- als abgenommen haben.

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