Vorteile der Ganztagesschulen und der Nachmittagsbetreuung an Schulen


Früher war die Sache in der Gesellschaft vielen recht klar. Der Mann geht zur Arbeit die Frau schmeißt am Vormittag, während die Kinder in der Schule sind den Haushalt und kümmert sich am Nachmittag um die Kinder, die dann Hausaufgaben erledigen und sonst auch betreut werden müssen. Doch inzwischen hat sich in dieser Beziehung vieles verändert. Heute arbeiten sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen und heute sind auch viele Elternteile alleinerziehend, was oft bedeutet, dass sie am Nachmittag auf der Arbeit oder sogar noch selbst in der Ausbildung sind. Deswegen muss der Staat an die Betreuung der Kinder denken.

Bei den kleineren Kindern übernehmen das die Kinderbetreuungseinrichtungen. Bei den Schulkindern und Jugendlichen bieten daher viele Schulen heute eine Ganztagesbetreuung an. Diese wird zumeist offen gestaltet, was bedeutet, dass es keine Pflicht für die Kinder besteht diese zu besuchen. Schulen bieten nach der Schule ein Mittagessen an und überwachen dann die Hausaufgabengestaltung. Daneben werden oft Wahlfächer und Angebote des differenzierten Sports angeboten. Insbesondere die Schulmannschaften können dann in dieser Zeit trainieren. Viele Schulen bieten dann auch Instrumentalunterricht an oder lassen ihre Chöre oder die Big Band üben. Andere setzen Schwerpunkte im Bereich Theater oder auch in naturpädagogischen Angeboten. Die Schulen unterscheiden sich dabei in vielen Bereichen, da die Angebote oft individuell gestaltet werden. Die Angebote reichen von reinem Mittagessen in der Schule über Essen und Hausaufgabenbetreuung bis hin zu Tagesheimangeboten mit Studierzeit und Übungsstunden und Tutorien bei Lehrkräften der Schule.

Ein solches Angebot dauert dann oft bis in den späten Nachmittag. Zumeist sind diese Angebote dann auch kostenpflichtig. Für bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger helfen dabei die Bildungsgutscheine für die Kinder, diese Kosten zu schultern. In einigen Bundesländern wurde auch die Schulzeit im Gymnasium auf acht statt neun Jahren reduziert. Dafür werden dann auch Stunden auf die Nachmittagsstunden gelegt, so dass auch Pflichtunterrichtsstunden am Nachmittag stattfinden.

Auch die Intensivierungsstunden zur individuellen Förderung und Deutschkurse für aus dem Ausland stammende Schüler haben dann ihren zeitlichen Platz. Dauern diese Pflicht- und Wahlpflichtstunden bis in den späteren Nachmittag, so entsteht eine gebundene Ganztagesschule. Denn in diesen Fällen werden der Besuch und die lange Anwesenheit in der Schule zur Pflicht. In anderen Ländern der Europäischen Union und auch in den Vereinigten Staaten von Amerika ist es durchaus üblich, dass die Schüler bis zum Abend in die Schule gehen. Denn dort wird die Schule zugleich zum sozialen Entwicklungsraum der Schülerinnen und Schüler. Dort erfolgt der Breitensport aber auch in der Schule und nicht wie bei uns zulande im örtlichen Sportverein. Auch insgesamt sind dort Freizeitangebote nicht so strukturiert und beispielsweise vereinsgebunden wie in Deutschland. In den USA ist es selbstverständlich, dass beispielsweise ein Tanzkurs oder der Erste-Hilfe Kurs in den Schulen stattfindet. Bei uns hingegen findet derzeit noch eine Konkurrenzsituation zwischen Freizeitangebotsträger, Vereinen und Schulen statt. In der Zukunft ist in diesen Fällen eine Kooperation notwendig zwischen Schulen und den Trägern der Freizeitangebote.

Sportvereine und Schulen kooperieren inzwischen ja schon ganz gut, doch auch andere in der Jugendarbeit aktive Organisationen, wie Feuerwehr, Kirchen, Technisches Hilfswerk oder auch andere Hilfs- und Sozialorganisationen sollten, wenn sie weiterhin Schüler erreichen wollen und die Mitglieds- und Teilnehmerzahlen konstant bleiben sollen, kooperieren. Mit der Kooperation Schule, Gesellschaft und Wirtschaft ließe sich noch eine großes Angebot verwirklichen, das auch in der Zukunft sehr aktiv gestaltet werden könnte.

Durchsuchen Sie Rechtssartikel