Der Sicherheitswachdienst als Instrument des vorbeugenden Brandschutzes


Bei bestimmten Veranstaltungen ist durch die Feuerwehr ein Sicherheitswachdienst zu stellen. Dies ist beispielsweise bei den Großfeuerwerken der Fall. Je nach Einzugsbereich des Feuerwerkes, stellt die örtliche Feuerwehr Kräfte und Löschfahrzeuge bereit, um schnell eingreifen zu können, wenn sich beim Feuerwerk eine Rakete verirrt und eine Gefahr für die Zuschauer anbahnen könnte.

Besonders im Theater und bei Konzertveranstaltungen ist eine Abordnung der Feuerwehr zu stellen. Dies ist abhängig von der Größe der Bühne oder der Veranstaltungsfläche, der Besucherzahl und den eventuell eingesetzten pyrotechnischen Mittel. Dabei ist alles was brennt oder offenes Licht benutzt als Pyrotechnik anzusehen, also auch die brennende Zigarette im Zuge der Darstellung oder auch eine brennende Kerze auf einem Esstisch innerhalb der Requisite. Im Vorfeld einer solchen Veranstaltung müssen diese Mittel angemeldet werden. Die Stadt oder die Gemeinde genehmigt dann den Einsatz und teilt der Feuerwehr mit, mit welchem Gefahrenpotential zu rechnen ist. Die Feuerwehr tritt dann regelmäßig mit drei Personen den Sicherheitswachdienst an. Ein Wachhabender und zwei weitere Posten sind schließlich für die Sicherheit vor Ort zuständig. Bei kleineren Veranstaltungen können jedoch auch einmal zwei Feuerwehrkräfte ausreichend sein. Bei größeren Gefahrenpotentialen wird dennoch die Wache verstärkt um auf Nummer sicher gehen zu können. Die Feuerwehrleute bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung, die je nach Bundesland variiert, aber so um die zehn Euro pro Stunde und Mann liegt. Diese Sicherheitswachdienste können ab dem 18. Lebensjahr angetreten werden, so dass dies gerade für Schüler und Studenten, welche in den freiwilligen Feuerwehren ihren Dienst versehen. eine gute Möglichkeit, sich ihr Taschengeld aufzubessern.
Wegen der Verpflichtung eine Sicherheitswache zu bezahlen sind viele Veranstalter verstimmt. Denn dieser Kostenpunkt ist gerade bei Schülerveranstaltungen kein geringer. Aber weil Sicherheit vorgeht ist, steht diese Einrichtung des vorbeugenden Brandschutzes nicht zur Debatte.

Vor der Veranstaltung gehen die Feuerwehrkräfte alle Notausgänge des Theaters oder des Veranstaltungsortes ab und überprüfen deren Funktionsfähigkeit. Gar nicht so selten sind die Brandschutztüren und die Fluchtwege versperrt oder verkeilt, so dass hier im Fall der Fälle eine enorme Behinderung beim Verlassen des Handlungsortes bestehen würde, was durch eine solche Überprüfung jedoch verhindert werden soll. Desweiteren wird nach der Sprinkleranlage geschaut und ob die Stuhlreihen ordnungsgemäß stehen. Bei bestuhlten Stad-, Mehrzweck- und Turnhallen sind vorgegebene Abstände bei Stühlen und Tischen einzuhalten. Das gilt auch für Festzelte, bei größeren Volksfesten. Gerade bei Volksfesten ist immer eine Abordnung der Feuerwehr zugegen. Beim Oktoberfest in München existiert sogar eine eigene Feuerwache die jedes Jahr extra aufgebaut und in Dienst genommen wird.

Die Sicherheitswachdienste der Feuerwehr können ja nach Ort und Umfang der Feier mit weiteren Kräften der Sicherheitsdienste, der Sanitätsdienste, der Polizei oder auch von Notärzten verstärkt werden. Gerade bei großen Fußballspielen kommen da beträchtliche Summen an Kräften und Personal zusammen die für Ordnung und Sicherheit sorgen.

Wird ein Feuer oder ein Unfall am Veranstaltungsort gemeldet, können die Feuerwehrkräfte gleich eingreifen. In Theatern sitzen die Feuerwehrleute links und rechts neben der Bühne, so dass sie freie Sicht haben. Gegebenenfalls können sie gleich mit einem Feuerlöscher den ersten Löschangriff starten und zügig Verstärkung herbei rufen. Der oder die dritte Feuerwehrkraft sitzt in der Regel im Publikum. Im Falle eines Brandes muss diese die Evakuierung anordnen und dafür sorgen, dass diese in geordneten Bahnen abläuft. Gerade wenn Rollstuhlfahrer oder viele Senioren mit Mobilitätseinschränkungen im Publikum sitzen, kann diese Evakuierung sehr kompliziert verlaufen. Wegen dem hohen Aufwand wird das in der Regel auch nicht geübt. In Kinos, in Kaufhäusern, in Altenheimen und in Krankenhäusern gibt es hingegen solche verpflichtenden Übungen. Allerdings besteht dort ein Unterschied, nämlich, dass hier keine Feuerwehrkräfte Sicherheitswache leisten. Diese rücken im Brandfalle erst mit ihren Löschfahrzeugen an. Für die ersten Evakuierungsmaßnahmen sind hier die Angestellten verantwortlich.

Ein wichtiges Ziel bei der Evakuierung ist die Verhinderung einer Massenpanik, wie sie in der Vergangenheit öfter bei großen Veranstaltungen aufgekommen ist. Diese Gefahr muss durch geeignete Fluchtwege und Besonnenheit der Einsatzkräfte eingedämmt werden Hier lauert auch das große Haftungsrisiko für die Akteure, denn werden Menschen bei einer solchen Massenpanik verletzt oder sogar getötet muss dafür mit Schadensersatzzahlungen zumindest der materielle Schaden kompensiert werden. Der Imageverlust der mit einer solchen Katastrophe einhergeht und die persönlichen Tragödien der Opfer und ihrer Angehörigen lassen sich dabei oft gar nicht ermessen. Daher gehen die Kräfte der Sicherheitswachen vor Beginn einer Veranstaltung den Fall einer Evakuierung immer einmal im Kopf durch, damit dann alle Kräfte wissen was zu tun ist, wenn der Saal oder die Veranstaltungsfläche geräumt werden muss.

Ist man selbst verantwortlicher einer Veranstaltung oder einer größeren Einrichtung, sollte man immer den Kontakt zur Gemeinde und zu den Feuerwehren suchen und unterhalten. Denn diese sind in der Regel auch daran interessiert, dass ein gutes kulturelles Angebot zustande kommt, bei dem alle Sicherheitsstandard gewährleistet sind.

Durchsuchen Sie Rechtssartikel