MT Kinderschutz bezüglich sozialer Netzwerke im Internet


Die sozialen Netzwerke, die in den letzten Jahren erst geschaffen wurden haben das Leben und das Handeln der Gesellschaft, insbesonders das der jungen Generation stark verändert. So ist es heute durchaus auch üblich, dass sich Liebesbeziehungen über diese Netzwerke anbahnen und es ist der Regelfall, dass solche, gerade bei Fernbeziehungen, über diese Netzwerke gepflegt werden.

Zunächst gibt es große Netzwerke, in denen jeder Mitglied sein kann und Kontakte mit anderen sowohl bekannten als auch ehr weniger bekannten Menschen pflegen kann. Man kann sich dort mit seinem Namen und seiner E-Mail Adresse anmelden und ein Passwort festlegen, mit dem man seine Daten vor dem Missbrauch anderer schützt. Dieses Passwort sollte man auch vor anderen möglichst geheim halten, da ein Missbrauch sehr leicht möglich ist und es auch schon nach gescheiterten Beziehungen mediale Racheakte über solche Netzwerke gegeben hat. Ist man erst einmal angemeldet kann man sich ein persönliches Profil erstellen, in dem man seine Daten angeben will, die andere von einem Wissen sollen, also beispielsweise das Geburtsdatum, wo und als was man arbeitet, die Schule die man besucht, wo und was man studiert, Hobbies und ähnliche Dinge.

Desweiteren hat man auch die Möglichkeit Bilder von sich hochzuladen und sich auf anderen Bildern, wie zum Beispiel auf Party- oder Urlaubsbilder anderer auf denen man auch selbst ist verlinken zu lassen, so dass die Besucher der Profilseite auch die Bilder sehen kann auf denen man verlinkt ist. Wie weit man hier geht sollte man sich auch gut überlegen. Viele geben in solchen Portalen alles von sich preis, andere nur sehr wenig. Man sollte sich im Klaren sein, was andere mit den Daten anrichten können. Fall man seine private Adresse auf einer solchen Seite angibt, so könnte diese auch dahingehend missbraucht werden, dass irgendwann ungebetene Gäste vor der Türe oder gar in der Wohnung stehen. Auch sollte man sich bewusst sein, dass potentielle Arbeitgeber oder auch der derzeitige Chef oder Vorgesetzter auch entweder zufällig oder nach einer gezielten Suche auf das Profil stoßen könnte und dann dort die Möglichkeit hat intime Bilder des möglichen Mitarbeiters oder Arbeitnehmers zu sehen.

Umso größer ist dann der Kummer wenn aufgrund der dort preisgegebenen Information oder der gezeigten Bilder ein Nachteil entsteht. Denn da wären wir schon bei dem Problem den Bildern die dort hochgeladen werden können. Diese Bilder entstehen bei den verschiedensten Gelegenheiten und sind durch die digitale Fotographie, die heute mit kleinen Kameras oder mit Mobiltelefonen möglich ist, leicht herzustellen. Zeigen diese Bilder anstößige Inhalte, so kann man dieses dem Seitenbetreiber durch eine Meldefunktion mitteilen. Der Seitenbetreiber wird dann entsprechende Schritte einleiten. Gerade, wenn man auf einem Bild abgelichtet ist, welcher ein anderer hochgeladen hat, sollte man sich nicht scheuen, diesen zu bitten es zu entfernen, wenn man damit nicht einverstanden ist. Tut er dies nach Aufforderung nicht, so sollte man den Seitenbetreiber einschalten.

Diese allgemeinen Netzwerke haben inzwischen einen großen Wert und stellen mit ihren Nachrichten- und Kommunikationsfunktionen, wie beispielsweise den Chat, einen großen Anteil an der Kommunikation in der Gesellschaft dar. Neben den großen allgemeinen Netzwerken gibt es solche auch für verschiedenste Interessen. Davon stellen die Studenten den größten Anteil in einem speziellen Netzwerk, aber auch andere Branchen oder Berufsgruppen haben eigene Netzwerke. Bei großen Unternehmen oder Organisationen ist es häufig der Fall, dass Mitarbeiter eigene Communities unterhalten. So gibt es Soldatenforen und Communities von Personal der zivilen Luftfahrt. Auch im Bereich der Medizin helfen sich Menschen in Internetforen und Communities, auch wenn das von den Ärzten oft mit Zweifeln beobachtet wird. So finden heutzutage auch Menschen mit seltenen Krankheiten Leidensgenossen über das Internet und können sich dort über ihre Erfahrungen austauschen.

Gerade in Bereichen, wo Patienten eine selbständige Entscheidung treffen müssen, wie in der Zahnmedizin, wird im Internet stark zwischen Betroffenen diskutiert und abgewogen. So ist es heute bei vielen Internetbenutzern Standard sich nach dem Besuch beim Zahnarzt über die dort besprochenen prothetischen, kieferorthopädischen, oralchirurgischen oder implantologischen Pläne eingehend im Internet zu informieren, auch über die Kosten. Dabei werden dann auch oft auch Fotos und Röntgenbilder hochgeladen und weitere persönliche Daten preisgegeben, die eigentlich schützenswert wären. Die Ärzte nehmen das alles noch Zähneknirschend hin, solange man sie nicht irgendwie in Mitleidenschaft zieht. Mit den in den letzten Jahren aufgekommenen Bewertungsseiten jedoch, hat sich das geändert.

Auf diesen Seiten kann man Ärzte bewerten und eine Meinung über den Arzt und die dort stattgefundene Behandlung abgeben. Natürlich kann das, gerade wenn ein Missbrauch mit dieser Funktion betrieben wird, bei den betroffenen Medizinern zu negativen wirtschaftlichen Folgen haben. Allerdings sind solche Bewertungsseiten auch durchaus von Vorteil, denn beispielsweise wenn jemand neu in einer Stadt ist und dort noch niemanden kennt aber krank wird, so hat er die Möglichkeit sich online darüber zu informieren, welcher Arzt in seiner Umgebung gut ist und welcher eben weniger. Dies könnte dazu führen, dass sich die Ärzte im Anbetracht einer möglichen Internetbewertung auch mehr Mühe mit ihren Patienten geben um diese erstens nicht als Patient zu verlieren und zweitens der Patient eine gute Bewertung abgibt und dadurch nicht andere Menschen dazu bringt diesen Arzt nicht auszuwählen. Die negativen Bewertungen können allerdings auch durchaus strafrechtliche Relevanz erhalten, wenn die Grenze der Meinungsfreiheit in der Weise überschritten wurde, dass eine Beleidigung, eine üble Nachrede oder gar eine falsche Verdächtigung vorliegt.

Aber nicht nur Ärzte sind mit Bewertungen betroffen. Denn Bewerten kann man heutzutage fast alles im Internet. Auch Lehrer und Professoren oder Firmen sind betroffen. Gerade wenn Personen betroffen sind, steht immer deren allgemeines Persönlichkeitsrecht auf dem Spiel, doch bisher fanden alle mit Bewertungsseiten befassten Gerichte, diese prinzipiell immer rechtlich einwandfrei, so dass Lehrer sich das gefallen lassen müssen, solange nichts massiv schlechtes oder falsches über sie verbreitet wird. So wird also weiter eifrig bewertet, vor allem in Schülercommunities, die es inzwischen zahlreich gibt. Dort können Erwachsene auch nur schwer nachvollziehen, was die Schüler von sich geben, da Erwachsene aus Jugendschutzgründen keinen Zutritt haben und das ist auch eigentlich sehr sinnvoll. Allerdings kann das Internet und auch die Communities auch Gefahren für die Kinder und Jugendlichen in sich bergen, denn die dort registrierten Mitglieder die vermeintlich Kinder sind, sind manchmal nicht die die sie zu sein vorgeben.

Manchmal geschieht das auch aus dem Grund, dass man im Internet mal in einer völlig anderen Rolle als im Realleben auftreten kann und das ohne böse Absicht sondern rein aus Unterhaltungsgründen. Manche andere nutzen dies aber dann aus und wollen von vermeintlich gleichaltrigen Kindern oder Jugendlichen Bilder, Videos oder sonstige Informationen bekommen, obwohl sie in Wirklichkeit viel älter sind. Das stellt auch eine große Gefahr für die Kinder in Verbindung mit der Kinderpornographie dar. Oftmals sprechen erwachsene Männer solche Kinder in Kinderforen in der Rolle als gleichaltrige Kinder an und versuchen so an Bilder zu kommen auf denen die Kinder wenig oder gar nicht bekleidet sind, es kann sogar dazu kommen das sich der Pädophile mit dem Kind treffen kann und es anschließend misshandelt.

Eltern und Pädagogen sind daher aufgerufen solche Foren und Chats zu überprüfen und darauf zu achten, was denn die Kinder so im Internet schreiben und vor allem mit wen. Eine solche Vermeidung des Missbrauchs solcher Internetseiten wird derzeit auch von staatlichen Stellen, stark gefördert und gefordert, beispielsweise wird es gefördert sich gemeinsam mit den Kindern die Gefahren des Internets vor Augen zu führen und dort entsprechend zu handeln. Denn wenn man mit Gefahrenbewusstsein durch das Internet geht, kann einem fast nichts mehr passieren. Doch vor persönlichen Angriffen und Mobbing ist man auch im Internet nicht gefeit. Sollte man das Opfer solcher Angriffe werden, so sollte man sich nicht scheuen dem Seitenbetreiber das mitzuteilen oder auch zur Polizei zu gehen. Werden Kindern von Mitschülern der gleichen Schule über das Internet gemobbt oder belästigt, kann es auch sinnvoll sein zunächst die Schulleitung oder die Eltern des „Täters“ darüber zu informieren.

Insgesamt betrachtet sind solche Internetcommunities aber eine große Errungenschaft der Informationsgesellschaft und der Kunst, denn hier kann schnell und auch kostengünstig kommuniziert werden und auch Filme und Musik geteilt werden. Viele moderne Künstler haben heute schon ihren Ursprung im Internet und wären ohne dieses Medium nie richtig in die Öffentlichkeit gelangt.

Durchsuchen Sie Rechtssartikel