MT Kinderschutz: Was bedeutet Fürsorge und wer hat eine Fürsorgepflicht?


Fürsorge bedeutet für jemand anderen zu sorgen und sich für sein Wohlergehen einzusetzen. Dies kann man sowohl freiwillig tun, weil man sich gesellschaftlich engagieren will, als auch wegen einer gesetzlichen Verpflichtung. Darunter fällt beispielsweise die Fürsorge für Kinder, Senioren, Kranke, Arbeitnehmer. Es bedeutet, Menschen in Notsituationen unterschiedlicher Art beizustehen oder Vorsorge zu treffen, damit keine schlechten oder schlechteren Lebensumstände eintreten.

Familienmitglieder haben untereinander eine Fürsorgepflicht. Eltern sorgen für ihre Kinder und später die Kinder für ihre älter gewordenen Eltern. Auch Schule und Arbeitnehmer haben gegenüber den ihnen anvertrauten Schülern oder Arbeitnehmern eine Fürsorgepflicht. Diese macht sich in Betreuungsveranstaltungen und in Beratungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten bemerkbar.

Ein gesetzliches Krankenversicherungssystem gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Davor gab es bereits einen Zusammenschluss von Handwerkern und Bergleuten in so genannten Gewerkvereinen, die regelmäßig für Kranke, Invalide und Hinterbliebene sammelten. Auch die erste private Krankenversicherung gegründet, geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Wort Fürsorge für die bis dahin üblichen Bezeichnungen wie Armenpflege und Wohlfahrt eingesetzt. Öffentliche und private Träger der Sozialarbeit schlossen sich zum Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge zusammen. Um 1960 wurde wiederum Fürsorge durch Bezeichnungen wie Sozialarbeit und Sozialpädagogik ersetzt.

Wenn Menschen heute nicht durch die Familie aufgefangen werden, übernehmen private oder staatliche Einrichtungen die Aufgabe, die Not der betroffenen Personen zu lindern. Einrichtungen wie Kirchliche Einrichtungen, das Rotes Kreuz oder die Arbeiterwohlfahrt, aber auch öffentliche Stellen wie Jugendamt und Sozialamt unterstützen Menschen in Not oder in schwierigen Lebenslagen. Dabei wird auch hinterfragt, welche individuellen oder gesellschaftlichen Umstände dazu geführt haben, dass Menschen in eine persönliche Not geraten sind. Es wird auch versucht präventiv tätig zu werden, indem Beratung angeboten wird und auch Schulungen und Bildungsmaßnamen helfen sollen. Die Möglichkeiten der sozialen Arbeit werden immer geringer, da oftmals den zuständigen Stellen die finanziellen Mittel fehlen. Die Wissenschaft die sich mit Fürsorge und dem praktischen Problemlösen der betroffenen Menschen einsetzt, ist die Sozialpädagogik. Diese kann man in ganz Deutschland an Universitäten und Fachhochschulen studieren.

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