Ziel der Altenpflege in Deutschland


Die Pflege der Alten und Senioren hat im Vergleich zu anderen Ländern der Welt oder der Europäischen Union einen sehr hohen Stellenwert. Auch aus diesem Grund ist die Lebenserwartung bei uns relativ hoch. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein richtiges Berufsfeld rund um die Altenpflege entwickelt. Heute gibt es sogar auf Geriatrie, also auf Krankheiten des alten und alternden Menschen, spezialisierte Ärzte. Die eigentliche Pflege übernehmen Altenpfleger, Altenpflegehelfer sowie Gesundheits- und Krankheitspflegerinnen. Verschiedenste Institutionen und Kliniken haben sich entwickelt. Angefangen von Rehakliniken, Hospizen und Palliativstationen über Alten- und Pflegeheimen bis hin zu Angeboten der ambulanten und der häuslichen Pflege. Neben diesen ganzen Angeboten ist es aber wichtig zu erwähnen, dass der größte Pflegeanteil tatsächlich von den Angehörigen der zu Pflegenden geleistet wird. Gerade in den unteren Pflegestufen bleibt die Hauptlast bei den Angehörigen. Dafür erhalten sie Unterstützung von qualifizierten Pflegekräften und Gelder, die den finanziellen Mehraufwand begrenzen sollen. Gegen die Kosten der Pflege ist man in Deutschland inzwischen gesetzlich versichert. Bei den Krankenkassen wurde daher eine Pflegeversicherung eingerichtet, an die man seine Beiträge bezahlen muss.

Hauptziel der Altenpflege ist größtmögliche Lebensqualität bei den Betroffenen. Daneben sollen immer die Persönlichkeitsrechte und das Selbstbestimmungsrecht des alten Menschen im Vordergrund stehen. Daher sind Absprachen wie eine Pflegeproblematik angegangen und gelöst werden soll immer wichtig. Bei immer weiter voranschreitender Medizin treten auch immer mehr Grenzfälle auf, bei denen gefragt werden muss, was im Sinne des Betroffenen geschehen soll und ab wann Pflege an seine ethischen Grenzen stößt. Diese Grenze fängt bei einigen bei langjähriger Beatmung oder Zwangsernährung über eine Magensonde an. In vielen Fällen wird auch das Betreuungsgericht tätig, etwa wenn es darum geht jemanden mit Bettgittern zu schützen oder an einen Rollstuhl zu fixieren. Der Grundrechtsschutz der Senioren ist daher immer zu beachten. Zu erwähnen ist ebenso, auch wenn das kein schönes Thema ist, dass es ab und zu vorkommt, dass Angehörige oder Pflegepersonal bei ihrer Pflegeleistung Straftaten begehen. Gründe dafür sind oft Mitleid oder auch, gerade bei Angehörigen, finanzielle Aspekte oder auch Tatmotive die in der Vergangenheit begründet wurden. Körperverletzungs- und Tötungsdelikte in diesem Bereich nehmen leider zu. Auch das Problem der fahrlässigen oder absichtlichen Vernachlässigung tritt immer wieder auf.

Dem versuchen Stellen der Altenpflege natürlich zu begegnen und versuchen mit qualifiziertem Personal so viel wie möglich professionell zu helfen. In Zweifelsfällen ist auch eine stationäre Pflege möglich, welche auf Dauer oder auch nur auf Zeit ins Auge gefasst werden kann. Neben der Pflege und dem körperlichen Wohlbefinden steht auch die geistige Lebensqualität im Vordergrund. Deswegen werden viele Angebote für Senioren angeboten. Träger und Veranstalter sind regelmäßig Kommunen, Kirchengemeinden, Seniorenheime aber auch Reiseveranstalter der privaten Wirtschaft. Von Lesungen über Ausflüge und Reisen bis hin zu Konzerten wird viel für die Unterhaltung der Senioren getan. Die Medien, allen voran das Fernsehen hat sich schon auf die älteren Zuschauer eingestellt. Im Anbetracht des demographischen Wandels wird sich wohl auch in diesem Bereich ein eigener Wirtschaftszweig entwickeln.

In den Alten- und Seniorenheimen wird den dort betreuten Menschen in der Regel ein großes Programm geboten. Viele Angebote, wie Basteln, Kochen und Backen, Singen, regelmäßige Gottesdienste oder auch Gesprächskreise werden den Bewohnern zur Wahl angboten. In der Regel sind diese auch schon im Preis inbegriffen. Hat man die Wahl sich ein Seniorenheim auszusuchen, sollte man auf einiges achten. Neben den Kosten auch auf den Standard der Unterkunft, die Verpflegung, die Therapie- und Freizeitangebote sowie auch die Lage. Vielleicht sollte man auch die Möglichkeit nutzen informell mit Bewohnern oder ihren Angehörigen in Kontakt zu treten und mal genaueres über die Einrichtung zu erfahren. Muss oder möchte man den Angehörigen zuhause pflegen, so können mobile Pflegedienste eine wertvolle Hilfe sein. Gerade in städtischen Bereichen hat sich hier unter den Pflegediensten und Sozialstationen ein reger Konkurrenzkampf entwickelt. Kirchliche, öffentliche und private Anbieter buhlen um die Gunst und das Vertrauen der Kunden. Hier hilft leider wieder nur informieren und eine Entscheidung treffen. Zahlreiche Beratungsstellen, beispielsweise bei Kirchen, Wohlfahrtsverbänden oder Kommunen versuchen bei der Entscheidungsfindung bezüglich der besten Pflege zu unterstützen und können Hilfen aufzeigen.

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