Der Detektiv und seine Funktionen


Ein Detektiv ist ein Ermittler, der nicht für den Staat, sondern für Privatleute oder im Auftrag von Unternehmen tätig wird. Seine Aufgabe ist es Sachverhalte aufzuklären, was besonders dann eine schwierige Aufgabe wird, wenn die Feststellungen später bei Gericht als Beweise zu verwenden sind. Ein Detektiv ist entweder selbständig tätig oder bei einer Detektei angestellt. Möglich ist aber auch die Anstellung bei einem Unternehmen oder einer Rechtsanwaltskanzlei. Ein Detektiv hat keine hoheitlichen Befugnisse, geschweige denn Sonderbefugnisse. Sonderrechte im Straßenverkehr haben Detektive höchstens im Fernsehen. Auch dürfen sie andere nur solange festnehmen, wie es jeder Bürger nach der Strafprozessordnung darf, nämlich solange bis die Identität festgestellt ist, oder die Polizei die Einsatzstelle übernimmt.

Ein Detektiv wird für den Auftraggeber im Rahmen eines Dienstvertrages tätig. Das bedeutet, dass bei Schlechtleistung oder Nichtleistung auch Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können. Ebenso kann der Vertrag jederzeit aus wichtigem Grund gekündigt werden, zum Beispiel, wenn der Detektiv bewusst das Vertrauen seines Auftraggebers ausgenutzt hat.

Das Tätigkeitsgebiet ist sehr groß und liegt vor allem in den Bereichen, in denen staatliche Behörden nichts zu ermitteln haben, weil sie es schlicht nicht dürfen. So ermitteln die Detektive, ob krankgeschriebene Mitarbeiter tatsächlich krank sind, sie spüren Schwarzarbeit auf oder ermitteln, ob Ehepartner sich betrügen. Aber auch im Bereich des Strafrechts sind sie tätig, wenn sie beispielsweise innerhalb einer Firma sorgetragen, dass keine Gegenstände oder Waren aus den Lagern verschwinden. Daneben betreiben manche Detekteien Ahnenforschung und ermitteln Erben.

Im Bereich der Wirtschaft spüren Detektive Warenfälscher auf und bringen dann die Behörden ins Spiel, sie überprüfen auch, ob sich Subunternehmer in anderen Ländern an Abmachungen halten und beispielsweise wirklich keine Kinder beschäftigen, die für sie arbeiten. Einige Detekteien führen auch Marktbeobachtungen durch und schauen, ob Wettbewerbsverletzungen zu befürchten sind, gegen die dann vorgegangen werden muss.

Die Übergänge zum Bewacher sind jedoch fließend. Die Kaufhäuser beschäftigen oft Kaufhausdetektive, welche den Laden überwachen sollen und Ladendiebe fangen sollen. Manche Detekteien haben auch Schutzaufgaben in ihrem Angebot, beispielsweise Personenschutz oder auch Transportbegleitung. Oft werden auch Botendienste für high-risk Dokumente durchgeführt. Der Beruf des Detektivs und der Fachkraft, beziehungsweise dem Meister für Schutz und Sicherheit, können daher an manchen Stellen parallelen aufweisen.

Insbesondere die Spionageabwehr ist inzwischen ein breites Aufgabenfeld geworden. Den Hackern muss das Leben schwer gemacht werden und Abhörmaßnahmen müssen verhindert werden. Aber auch Kontrollen innerhalb des Unternehmens sind unerlässlich, damit nicht wichtige Unterlagen an andere Unternehmen gegen Geld herausgegeben werden. Insgesamt ist die IT-Sicherheit auch dazu gekommen, denn dort lauern für Unternehmen viele Gefahren. Desweiteren muss auch im Internet geschaut werden, ob falsche Informationen oder Boykottaufrufe zu finden sind.

Die Ausbildung ist nicht wirklich einheitlich geregelt, zumindest ist es kein anerkannter Lehrberuf. Jedoch gibt es Schulen und Akademien, bei denen man diese Fertigkeiten erlernen kann. Gerade ehemalige Soldaten, beispielsweise der Feldjägertruppe, also der Militärpolizei der Bundeswehr, finden sich in diesen Berufen wieder und bringen so ihre Fachwissen und ihre Kompetenz in die Wirtschaft ein. Ladendetektive hingegen brauchen eine Einweisung nach der Gewerbeordnung, um fremdes Gut bewachen zu dürfen. Diese Einweisung wird von vielen Industrie und Handelskammern durchgeführt.

Der Beruf des Detektivs schließt die Lücke zwischen staatlichen Ermittlungspersonen und den büromäßig bearbeitenden Sicherheitsfachkräften von Unternehmen und Rechtsanwaltskanzlei. Dennoch ist zu beachten, dass Dektektive keinesfalls Sonderrechte besitzen, sondern nur als normale "Haushüter" im Rahmen ihes Vertrages ihre Aufgaben erfüllen.

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