Was ist betriebliche Gesundheitsvorsorge und welche Maßnahmen umfasst sie?


Alle Präventivmaßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und Gesundheitsgefährdungen sind Aufgabe der Unfallversicherungsträger – also meist der Berufsgenossenschaften. Insbesondere wird dabei versucht den arbeitsbedingten Gefahren für Leib und Gesundheit des Arbeitnehmers nachzugehen, um so geeignete Maßnahmen treffen zu können um diese zu verhindern. Fast ausnahmslos wird in diesem Bereich mit den Krankenkassen zusammengearbeitet. Umfangreiche Vorsorgemaßnahmen sind häufig auch aus rein wirtschaftlicher Sicht die kostengünstigere Variante, weil dadurch häufig auftretenden Berufskrankheiten wie beispielsweise Haltungsschäden am Rücken in ihrer Zahl erheblich gesenkt werden können.

Betriebliche Gesundheitsförderung wird deshalb vermehrt als eine moderne und vorausschauende Unternehmensstrategie betrachtet. Sie beruht auf einer fach- und berufsübergreifenden Zusammenarbeit und kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle innerbetrieblichen Schlüsselpersonen dazu beitragen. Dialog und Kooperation zwischen Fachleuten, Interessenvertretern und Entscheidungsträgern sind unerlässlich für ihren Erfolg und müsse letztlich auf der Einsicht aller Beteiligten gründen, dass es sich für alle Beteiligten „lohnt“.

Eine Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg besteht in der Fähigkeit, Veränderungen zu erkennen und ihnen mit optimalen Maßnahmen zu begegnen. Unternehmen investieren daher häufig in neue Produkte oder Produktionsverfahren, Beschäftigte erwerben neues Wissen und neue Qualifikationen. Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen erfolgen gegenwärtig in immer kürzeren Zeitabständen. Die Zukunftsplanungen jedes Beschäftigten und Unternehmens sollten sehr sorgfältig sein, um Fehlentscheidungen, die zu unnötigen Kosten führen, zu vermeiden.

Unbefriedigende Produktionsbedingungen können unnötige Kosten durch zum Beispiel erhöhten Arbeitszeitbedarf, erhöhten Rohstoffeinsatz oder spätere Nachbesserungen verursachen. Produktionsbedingte Gesundheitsstörungen, Arbeitsunfälle und abnehmende Motivation im Arbeitsumfeld senken die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten und verursachen Mehrkosten.

Durch die Einbeziehung der betroffenen Arbeitnehmer mit deren praktischen Erfahrungen lassen sich noch auf der Planungsebene optimierte Problemlösungen erarbeiten. Ein Ziel ist es selbstredend immer die Produktionskosten (Rohstoff-, Energiebedarf) zu senken. Aber auch ein gut und integrativ durchgeführter Planungsprozess der ergonomisch günstige Arbeitsplatzbedingungen zum Ziel hat kann zu diesem Ziel beitragen. Vermeidbare Kosten durch produktionsbedingte Gesundheitsprobleme können so bestmöglich ausgeschlossen werden.

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