Wie läuft ein Preisausschreiben ab und was ist der Unterschied zur Auslobung?


Nimmt man an einem Preisausschreiben teil, dann hat man die Chance einen Preis zu erhalten. Rein rechtlich gesehen stellt ein Preisausschreiben einen Unterfall einer Auslobung dar. Es wird ein Preis versprochen, der bei einer gewissen Handlung ausgezahlt wird. Der Unterschied zur Auslobung besteht lediglich darin, dass bei einem Preisausschreiben bewusst ein Wettbewerb zwischen den Teilnehmern stattfinden soll. Je mehr Personen mitmachen, desto geringer ist die Chance auf den Preis. Jeder Teilnehmer möchte also das für ihn günstige Ereignis erlangen.

Angebot zum Preisausschreiben

Deshalb ist es beim Preisausschreiben, genauso wie bei der Auslobung, auch notwendig, dass es öffentlich bekannt gemacht wird. Dies kann überall dort geschehen, wo eine Vielzahl von Personen Kenntnis davon erlangen, zum Beispiel über das Fernsehen, Zeitungen oder Zeitschriften oder das Internet. Preisausschreiben sind meist wissenschaftlicher, sportlicher oder künstlerischer Art. So kann zum Beispiel in einem Preisausschreiben als Preis die Ausführung eines Bauvorhabens durch den gewinnenden Architekten ausstehen. Natürlich ist auch ein Preis in Geld denkbar.

Dabei kann nicht jeder immer teilnehmen. So wird es in dem obigen Beispiel nur für Architekten möglich sein, an einem Architektenwettbewerb teilzunehmen. Deshalb ist die Wirksamkeitsvoraussetzung eines Preisausschreibens auch immer, dass eine bestimmte Frist gesetzt ist. Diese wird meist Einsendeschluss genannt und ist der Zeitpunkt, bis zu dem Bewerbungen abgegeben werden können. Liegt keine Fristsetzung vor, dann ist das Preisausschreiben nicht wirksam.

Preis

Anders als bei einem Gewinnspiel entscheidet bei einem Preisausschreiben nicht das Glück, sondern ein oder mehrere Preisrichter. Falls ein Preisrichter vom Auslobenden nicht bestimmt worden ist, dann kann der Auslobende selbst die Wahl vornehmen. Nur wenn mehrere gleich gute Bewerber in Frage kommen, dann wird der Preis, wenn er teilbar ist, geteilt. Ist der Preis nicht teilbar, dann entscheidet das Los.

Wenn Streit über die Auswahl des gewinnenden Bewerbers besteht, dann ist es möglich, gerichtlich zu klären, ob Bewerber zu Unrecht von der Teilnahme ausgeschlossen worden sind. Dann hat der ausgeschlossene Bewerber einen Anspruch auf gerichtliche Überprüfung. Allerdings ist dieser nur zu gewähren, wenn eine unerträgliche Härte oder Benachteiligung eines Bewerbers stattgefunden hat.

Anwendungsbereiche

Im alltäglichen Leben kommen Preisausschreiben am häufigsten zu Werbezwecken vor. So ist es üblich, dass Kauf- oder Warenhäuser Preisausschreiben ausloben, um auf sich aufmerksam zu machen. Ähnliches kann man bei Versandhäusern beobachten: Wird dort zum Beispiel ein Preisausschreiben angeboten, wo Kunden in einem Katalog bestimmte Seiten oder Druckfehler suchen sollen, dann ist auch das ein Preisausschreiben. Dort steht dann aber, zumindest für den Unternehmer, nicht das Preisausschreiben im Vordergrund, sondern lediglich die Tatsache, dass sich der Kunde mit dem Katalog beschäftigt und zum Kauf animiert werden soll.

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