Datenschutz: Internetmobbing und Online-Kriminalität in Chatrooms


Chat ist eine Kommunikation in Echtzeit über das Internet. Dabei wird auf entsprechenden Seiten im Internet eine Verbindung zwischen zwei Teilnehmern hergestellt, welche sich gegenseitig Textnachrichten schicken können. Bei vielen Chatrooms kann man auch Bilder, Links oder Graphiken versenden. Diese Räume werden von fast der Hälfte aller 10 bis fünfzehnjährigen Kindern und Jugendlichen benutzt. Bei jungen Erwachsenen, insbesondere bei Studenten liegt diese Benutzerquote fast bei stolzen 90 Prozent. Doch diese Räume sind keineswegs rechtsfreie Räume. Auch in diesen gelten die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland. Insbesondere Kinder sind daher gefährdet, da sie solche Medien zwar nutzen, aber über die Gefahren nicht ausreichend sensibilisiert sind oder sie unterschätzen.

Internetmobbing war daher ein großes Thema der letzten Jahre. Dort mussten Kinder und Jugendliche beispielsweise Schmähkritik über sich im Internet lesen oder wurden gezielt bedroht, belästigt oder beleidigt. Möglichkeiten sich dagegen zu wehren ergeben sich dadurch, entweder diese Räume zu meiden, dabei aber zu riskieren dem Informationsfluss der heutigen Zeit aus dem Weg zu gehen und somit wichtige Informationen zu verpassen. Andere Möglichkeiten wären das Melden der Nutzer, die die Äußerungen im Netz verbreiteten. Seitenbetreiber gehen solchen Meldungen und Beschwerden gezielt nach und versuchen das zu löschen solange es noch geht. Die Gefahr besteht, dass sich Inhalte im Internet schnell verbreiten und dann nicht mehr völlig entfernt werden konnten. Es gab schon Fälle, bei denen die Wellen die solche Inhalte im Internet schlagen können, auch Auswirkungen auf das reale Familienleben hatten. Eltern sind deshalb neben den Seitenbetreibern deutlich in der Pflicht ihrer Aufsichtspflicht auch bei den Internetaktivitäten ihrer Kinder nachzukommen. Sie sollten mit den Kindern das Gespräch suchen und auch selbst die gebotene Sensibilität an den Tag legen um zeitgerecht reagieren zu können.

Insbesondere bei sexuellen Angeboten wird es hoch brisant. Es ist an der Tagesordnung, dass Erwachsene auf den Wegen des Internets versuchen, mit Minderjährigen in Kontakt zu treten. Oft geben sie sich dabei auch als gleichaltrige aus und benutzen gefälschte Profile, welche auch als Fakes bezeichnet werden. Dabei kommt es durchaus vor, dass die Täter die Jugendlichen dazu bringen, sich vor Webcams zu entkleiden oder sexuelle Handlungen an sich durchzuführen. Auch werden oft pornographische Inhalte verbreitet, welche Kinder auch verschrecken können. Die Polizeien der Länder versuchen seit Jahren Abteilungen aufzustellen, mit denen sie der wachsenden Online-Kriminalität wirksam begegnen und ihr entschlossen entgegentreten können. Allerdings bedarf das vielerorts noch etwas Zeit, da die technischen Entwicklungen auf dem Gebiet der neuen Medien rasant von Statten gehen. Sollte einem ein Schaden durch die Handlungen im Internet entstehen, gelten auch im Internet die Schadensersatznormen des Bürgerlichen Gesetzbuches. Im Zweifelsfall sollte man sich an einen Rechtsanwalt mit Interneterfahrungen wenden. Seit einigen Jahren gibt es auch den Fachanwalt für Informationsrecht, welcher besondere Kenntnisse im Bereich des Internetrechts erworben haben.

Insgesamt ist aber festzustellen, dass Chatrooms eine gute Kommunikationsmethode sind und vielen Menschen Freude bereiten, auch weil man in Echtzeit über weite Entfernungen und in der Regel, bis auf die allgemeinen Verbindungskosten, kostenfrei miteinander in Kontakt treten kann und sich auf diese Weise auch nah sein kann. Wenn man sich entsprechend wappnet und mit offenen Augen durch die virtuelle Welt geht, kann einem weinig passieren, da man immer die Notbremse im oberen rechten Eck des Fensters ziehen kann, nämlich indem man die Verbindung mit dem kleinen x kappt.

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