Der vorbeugende Brandschutz


Der vorbeugende Brandschutz ist die zweite Säule des Brandschutzes. Die erste Säule dagegen stellt der abwehrende Brandschutz dar, den die Feuerwehr mit Schläuchen, mit Wasser, mit Schaum und mit Strahlrohren sicherstellt. Beim vorbeugenden Brandschutz hingegen wird auf Brandverhütung Wert gelegt. Zum einen bei der Planung von Gebäuden, bei denen die Bauämter und die Bauaufsichtsbehörden einen verstärkten Blick auf die Abstandsflächen, auf die Rettungs- und auf die Anfahrtswege, auf die Flucht- und auf die Rettungswege, sowie auf die Brandschutzvorkehrungen legen. Dazu gehört auch das Verwenden von schwerentflammbaren Materialien, wozu inzwischen auch die Farbe an den Wänden gehört. Die Brandschutzvorschriften bei Bauvorhaben sorgen inzwischen für immer weiter rückgängige Zahlen von Bränden und Brandschäden, sogar Großbrände kommen glücklicherweise immer seltener vor.

Der vorbeugende Brandschutz wird in den Großstädten von den Berufsfeuerwehren ganz mit übernommen. In großen Werken von den Werksfeuerwehren. In allen anderen Fällen sind die Städte oder die Landkreise mit ihren Bauämtern zuständig. Diese Abteilungen können eine beträchtliche Größe annehmen und werden oft von Beamten des höheren Feuerwehr-technischen Dienstes geleitet.

Neben der Bauüberwachung werden hier auch Bestimmungen für die Ausrüstung des abwehrenden Brandschutzes erarbeitet, so muss es in Gemeinden mit Häusern ab einer solchen Höhe, bei der tragbare Rettungsleitern nicht mehr ausreichen, eine Drehleiter vorhanden sein. Da eine solche sehr teuer und ausbildungsintensiv ist. verzichten manche kleineren Gemeinden lieber auf höhere Gebäude.

Ebenso Teil des vorbeugenden Brandschutzes sind Brandschutzbegehungen und Räumungsübungen, beispielsweise in Kinos, in Kaufhäusern, in Altenheimen und in Krankenhäusern gibt es solche verpflichtende Übungen, die alle paar Jahre durchgeführt werden. Bei diesen Übungen können Mängel aufgedeckt und in der Folge abgestellt werden.
Gerade in den Schulen gehört die jährliche Räumungsübung fest zum Schuljahresablauf dazu.

Damit die Angestellten, die Beamten und die Lehrkräfte in großen Betrieben, sowie in den Schulen, in den Hochschulen und in den Behörden aller Art für den Ernstfall gewappnet sind, werden auch hier Brandschutzunterweisungen durchgeführt. In vielen Abteilungen Deutschlands gibt es auch bestellte und ausgebildete Brandschutzbeauftragte.

Schon in den Kindergärten und in den Grundschulen bekommen Kinder Unterricht im Thema Brandschutzerziehung. Dort üben sie das richtige Verhalten im Brandfalle und lernen es einen Notruf richtig abzusetzen. Sie erfahren hier genau, welche Nummer sie im Notfall wählen müssen und was sie am Telefon sagen sollen, so dass sie im Ernstfall hier nichts vergessen und die Feuerwehr dann beispielsweise nicht weiß wo sie genau hinfahren muss, da das Kind vergessen hat die genaue Anschrift zu nennen und hastig das Telefonat beendet hat. Auch dies ist ein Teil des vorbeugenden Brandschutzes.

Einen anderen Aspekt der Sicherheitsvorsorge stellen die Brandsicherheitswachen dar. Besonders im Theater und bei Konzertveranstaltungen ist eine Abordnung der Feuerwehr zu stellen. Dies ist abhängig von der Größe der Bühne oder der Veranstaltungsfläche, der Besucherzahl und den eventuell eingesetzten pyrotechnischen Mittel. Dabei ist alles was brennt oder offenes Licht benutzt als Pyrotechnik anzusehen, also auch die brennende Zigarette im Zuge der Darstellung oder auch eine brennende Kerze auf einem Esstisch innerhalb der Requisite. Im Vorfeld einer solchen Veranstaltung müssen diese Mittel angemeldet werden. Die Stadt oder die Gemeinde genehmigt dann den Einsatz und teilt der Feuerwehr mit welchem Gefahrenpotential zu rechnen ist. Die Feuerwehr tritt dann regelmäßig mit drei Personen den Sicherheitswachdienst an, welcher aus einem Wachhabenden und zwei weiteren Posten besteht. Bei kleineren Veranstaltungen können auch zwei Feuerwehrkräfte ausreichend sein. Bei größeren Gefahrenpotentialen wird dennoch die Wache verstärkt. Vor der Veranstaltung gehen die Feuerwehrkräfte schließlich alle Notausgänge des Theaters oder des Veranstaltungsortes ab und überprüfen deren Funktionsfähigkeit. Gar nicht so selten sind hierbei Brandschutztüren und Fluchtwege versperrt oder verkeilt, was im Ernstfall eine Gefahr für die Besucher darstellen könnte. Desweiteren wird nach der Sprinkleranlage geschaut und ob die Stuhlreihen ordnungsgemäß stehen. Bei bestuhlten Stadt-, Mehrzweck- und Turnhallen sind vorgegebene Abstände bei Stühlen und Tischen einzuhalten. Das gilt auch für Festzelte, beispielsweise auf dem Münchener Oktoberfest.

Es wird deutlich welch ein weites Feld der vorbeugende Brandschutz darstellt. Bei Fragen zu konkreten Probleme helfen die dort tätigen Beamten gerne weiter.

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