Vorfahrtsregeln in Deutschland und Folgen der Nichtbeachtung der Vorfahrt


Treffen sich zwei Kraftfahrzeuge auf einer Kreuzung, stellt sich die Frage, wer zuerst fahren darf. Häufig ist die Vorfahrt durch Vorfahrtsschilder geregelt. Dann steht für die Person, die Vorfahrt hat ein Vorfahrt-Schild und für die andere Person ein Vorfahrt-gewähren-Schild.

Vorfahrt durch Schilder

Das Vorfahrt-Schild ist ein rautenförmiges weißes Schild mit gelbem Kern. Es gilt dann für die ganze Straße, auf der das Schild steht, Vorfahrt. Das ist dann eine Vorfahrtstraße. Etwas anderes kann durch Schilder angeordnet sein wenn ein Vorfahrt-gewähren-Schild aufgestellt ist. Das ist ein umgekehrtes weißes Dreieck mit rotem Rand. Es bedeutet, dass die Fahrzeuge, zu denen es zeigt, Vorfahrt gewähren müssen und den vorbeifahrenden Verkehr vorlassen müssen. Ebenso ist die Vorfahrt für diejenigen eingeschränkt, die ein Stopp-Schild vor sich haben. Das ist ein rotes Sechseck mit weißem Rand, in dem Stopp steht. Es bedeutet, dass die Fahrzeuge, zu denen es zeigt, anhalten müssen, sich vergewissern müssen ob kein Verkehr kommt, wenn welcher kommt diesen vorbeilassen müssen, und dann selbst fahren dürfen.

Vorfahrt ohne Schild

Wenn kein Schild die Vorfahrt regelt, dann gilt grundsätzlich rechts vor links. Das heißt, dass die von rechts kommenden Fahrzeuge immer Vorfahrt haben. Etwas anderes gilt ausnahmsweise in folgenden Situationen: Bei Feld- oder Waldwegen, die auf eine Hauptstraße münden, hat immer der Verkehr auf der Hauptstraße Vorfahrt. Im Kreisverkehr hat immer der Verkehr im Kreis Vorfahrt. Alle Fahrzeuge, die in den Kreisverkehr hinein wollen, müssen den Verkehr im Kreis abwarten. Fahrzeuge, die aus einem verkehrsberuhigten Bereich, etwa aus einer Spielstraße, kommen, müssen immer den anderen Verkehrsteilnehmern Vorfahrt gewähren.

Richtiges Verhalten bei Vorfahrt

Wenn man abbiegt, dann muss man dies durch rechtzeitiges Setzen des Blinkers anzeigen. Dies signalisiert den restlichen Verkehrsteilnehmern, dass abgebogen werden soll. Ebenso soll man seine Geschwindigkeit rechtzeitig und angemessen reduzieren. Fährt man in einen Kreisverkehr hinein, dann darf nicht geblinkt werden. Erst wenn man dort wieder hinaus fährt, muss man rechtzeitig blinken.

Bei Stopp-Schildern und dem darauf folgenden Vorfahrt-gewähren ist es wichtig, immer wirklich anzuhalten. Bloßes langsames Heranfahren und bei keinem vorüberfahrendem Verkehr einfach weiterfahren, reicht nicht aus. Es ist notwendig, dass der Wagen tatsächlich zum Halten kommt, um sicherzustellen, dass keine Fahrzeuge kommen, denen man Vorfahrt gewähren muss.

Fahrzeuge und Radfahrer

Die oben genannten Regeln gelten nicht nur für Kraftfahrzeuge sondern auch für Radfahrer. Ebenso gibt es noch zusätzliche Schilder, die die Vorfahrt auch für Radfahrer regeln. Sind keine Schilder für Radfahrer vorhanden, richtet sich die Vorfahrt entweder nach den für Kraftfahrzeug vorhandenen Schildern oder nach der Rechts-vor-Links-Regel.

Folgen von Nichtbeachten der Vorfahrt

Beachtet man die Vorfahrt nicht richtig und kommt es deshalb zu einem Unfall, dann haftet man in der Regel stärker als derjenige, der sich an die Verkehrsregeln gehalten hat und richtig gefahren ist. Das heißt, dass der andere Kraftfahrzeugführer, mit dem man in einen Unfall gerät, eventuell einen höheren Schadensersatz verlangen kann als man selbst.

Zusätzlich drohen bei Nichtbeachtung der Vorfahrt, falls man von der Polizei erwischt wird, ein Bußgeld oder Punkte beim Verkehrsregister in Flensburg. Gefährdet man durch seinen Verstoß sogar Menschenleben oder fremde Sachen von erheblichem Wert, dann kann man sich sogar strafbar wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs machen. Dies kann mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft werden.

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